Ein Mikroprozessor, auch Prozessor oder
CPU genannt

Ist ein Computerprozessor auf einem
einzelnen (oder mehreren) IC-Chips (Integrated Circuit) mit MOSFET-Aufbau in
einem einzigen Gehäuse implementiert? Der Mikroprozessor ist eine mehrzweckige,
taktgesteuerte, registergestützte, digitale integrierte Schaltung, die
Binärdaten als Eingabe akzeptiert, sie gemäß den in ihrem Speicher gespeicherten
Anweisungen verarbeitet und Ergebnisse (auch in binärer Form) als Ausgabe
liefert. Mikroprozessoren enthalten sowohl kombinatorische Logik als auch
sequentielle digitale Logik. Mikroprozessoren arbeiten mit Zahlen und Symbolen,
die im Binärzahlensystem dargestellt sind.

Durch die Integration einer gesamten CPU
in eine einzelne oder mehrere integrierte Schaltkreise mithilfe der VLSI
(Very-Large-Scale Integration) konnten die Kosten für die Verarbeitungsleistung
erheblich gesenkt werden. Prozessoren mit integrierten Schaltkreisen werden in
großen Stückzahlen durch hochautomatisierte Herstellungsprozesse für
Metalloxid-Halbleiter (MOS) hergestellt, was zu einem relativ niedrigen
Stückpreis führt. Single-Chip-Prozessoren erhöhen die Zuverlässigkeit, da viel
weniger elektrische Verbindungen ausfallen können. Wenn sich die
Mikroprozessordesigns verbessern, bleiben die Kosten für die Herstellung eines
Chips (mit kleineren Komponenten, die auf einem Halbleiterchip gleicher Größe
aufgebaut sind) nach dem Rock’schen Gesetz im Allgemeinen gleich.

Vor Mikroprozessoren wurden kleine
Computer unter Verwendung von Leiterplatten-Racks mit vielen integrierten
Schaltkreisen mittleren und kleinen Maßstabs gebaut, typischerweise vom
TTL-Typ. Mikroprozessoren kombinierten dies zu einem oder mehreren großen ICs.
Der erste Mikroprozessor war der Intel 4004.

Die fortgesetzte Erhöhung der Mikroprozessorkapazität hat seitdem andere Computerformen fast vollständig überflüssig gemacht (siehe Geschichte der Computerhardware). Ein oder mehrere Mikroprozessoren werden in allen Bereichen eingesetzt, von den kleinsten eingebetteten Systemen und Handheld-Geräten bis zu den größten Großrechnern und Supercomputern.